Die Kunst, das Leben zu lieben, und andere Betrachtungen

penzoldt-die-kunst-das-leben-zu-lieben250
Erschienen: 28.01.2002 insel taschenbuch 2793, Broschur, 330 Seiten, ISBN: 978-3-458-34493-3

Von Ernst Penzoldt. Ausgewählt von Volker Michels. Mit einem Nachwort von Peter Suhrkamp

Inhalt

Daß es mitunter schon eine Kunst ist, das Leben zu lieben, wußte niemand besser als Ernst Penzoldt (1892 bis 1955), dessen Devise war: »Lerne selbständig denken, und du wirst es nie leicht haben im Leben.«
Dieser Dichter, Maler und Bildhauer, der keine andere Weltanschauung hatte, als sich die Welt genau anzusehen, hat Hunderte von zauberhaften Betrachtungen geschrieben, worin er den Zumutungen des Alltags die erfreulichsten Aspekte abgewinnt. »Alles wurde gut, freundlich, stachellos, unpolemisch in seinem Munde, auch wenn es aus bitterem Leiden kam«, schrieb Thomas Mann über Ernst Penzoldt, »er tat das Gute und redete zum Guten, eine Stimme in der Wüste natürlich; aber die Wüste schien bewohnbarer zu werden durch sein gütliches Wort.«

 

Sommer auf Sylt – Liebeserklärungen an eine Insel

Ernst-Penzoldt-Sommer-auf-Sylt250
Erschienen: 03.06.1992 insel taschenbuch 1424, Broschur, 138 Seiten, ISBN: 978-3-458-33124-7

Von Ernst Penzoldt. Liebeserklärungen an eine Insel in Betrachtungen, Episteln, Erzählungen und Bilderbriefen mit farbigen Zeichnungen des Verfassers. Herausgegeben von Volker Michels

Inhalt

Den Zauber der Inseln in der Nordsee, das Unverwechselbare dieser vom Rhythmus der Gezeiten bestimmten Welt aus Licht, Sand und Wind, haben nur wenige Künstler so treffend darzustellen vermocht wie der Dichter und Maler Ernst Penzoldt. Seine Schilderungen von Meer, Sand, Muscheln, Vegetation, aber auch seine oft humoristischen Anmerkungen über das ortsbedingte Verhalten der Menschen sind zeitlos aktuell.

Inhaltsverzeichnis

Brief vom Mond. Masse Meer. Von den Muscheln. Algen. Morphologie des Amorphen. Musik der Insel. Antlitz und Antwort. Rabentraulichkeit. Igelgedanken. Sturm. Es paßt nicht jeder hier her. Ansichtskarte aus Kampen. Sand.

 

Gesammelte Schriften von Ernst Penzoldt in sieben Bänden

Ernst-Penzoldt-7-bändige-Gesamtausgabe250

Gesammelte Schriften in sieben Bänden. Jubiläumsausgabe zum 100. Geburtstag
von Volker Michels (Herausgeber), Ulla Penzoldt (Herausgeberin), Ernst Penzoldt (Autor)
Gebundene Ausgabe – 31. Mai 1992.
Sieben Bände.

Inhalt

Die Gesammelten Schriften versammeln neben den Romanen wie z.B. „Der Zwerg“, „Der arme Chatterton“ oder „Die Powenzbande“ und sämtlichen Erzählungen erstmals auch die Schriften aus dem Nachlass. Romanfragmente wie „Das Niemandskind“ und „Lazarus“, zahlreiche Essays und kulturkritische Betrachtungen, autobiografische Schriften, darunter auch der erschütternde Erfahrungsbericht „Zugänge“ über seinen Sanitätsdienst im Zweiten Weltkrieg, aber auch eine erstmals publizierte Auswahl seiner Lyrik ermöglichen einen neuen, umfassenden Blick auf diesen Dichter.

Band 1: Der Zwerg. Der arme Chatterton. Romane
Band 2: Die Powenzbande. Zoologie einer Familie. Romane
Band 3: Kleiner Erdenwurm. Idolino. Squirrel. Romane
Band 4: Das Niemandskind (Romanfragment). Lazarus (Romanfragment). Gedichte
Band 5: Die Erzählungen
Band 6: Mit eigenen Augen. Autobiographische Schriften: Der dankbare Patient. Zugänge. Liebesbriefe
Band 7: Gleichnis der Welt. Betrachtungen über Natur, Kunst, Politik, Literatur, Reisen, Menschen und Dinge

 

 

Der Zwerg. Der arme Chatterton. Gesammelte Schriften, Band 1/7

Ernst-Penzoldt-Ges1-Zwerg-Chatterton250Gesammelte Schriften von Ernst Penzoldt in sieben Bänden. Jubiläumsausgabe zum 100. Geburtstag
von Volker Michels (Herausgeber), Ulla Penzoldt (Herausgeber), Ernst Penzoldt (Autor)
Gebundene Ausgabe – 31. Mai 1992. Suhrkamp Verlag ISBN 3-518-40463-6
Erster Band: Der Zwerg. Der arme Chatterton. Romane

Inhalt

Ernst Penzoldts erster Roman »Der Zwerg« wird hier in der zeitkritischen Urfassung abgedruckt. Die Geschichte setzt ein im Geburtsjahr des Dichters 1892 und schildert das Schicksal von Adrian ter Mooren, der im Ersten Weltkrieg beide Beine verloren hat. In einem chronikartigen, trockenen und doch humorvollen Stil wird die bürgerliche Epoche bis 1914, die Zeit des Krieges und der Nachkriegswirren dargestellt. Penzoldts zweiter Roman »Der arme Chatterton«, die Geschichte eines jungen Mannes, der Dichter sein wollte und dies unter tragikomischen Umständen verwirklichte. Er schildert das Leben des englischen Schriftstellers Thomas Chatterton (1752-1770), der als das »wonderful child of Bristol« in die Literaturgeschichte eingegangen ist. Was Penzoldts kongeniale Darstellung des Schicksals dieses Dichters, der 17jährig seinem Leben durch Gift ein Ende setzte, auszeichnet, ist die in der deutschen Literatur so seltene Kombination von Tragik und Humor.

 

Die Powenzbande. Gesammelte Schriften, Band 2/7

Ernst-Penzoldt-Ges2-Powenzbande250

Gesammelte Schriften von Ernst Penzoldt in sieben Bänden. Jubiläumsausgabe zum 100. Geburtstag
von Volker Michels (Herausgeber), Ulla Penzoldt (Herausgeberin), Ernst Penzoldt (Autor)
Gebundene Ausgabe – 31. Mai 1992. Suhrkamp Verlag ISBN 3-518-40462-8
Zweiter Band: Die Powenzbande. Schelmenroman.

Inhalt

Die Powenzbande spielt in dem beschaulichen Städtchen Mössel an der Maar, das vor allem von besser gestellten Rentnern und Pfarrerswitwen mit ihren Töchtern bewohnt wird. In dieser Kleinstadt würde wohl nie etwas passieren, wäre nicht einige Jahre vor der eigentlichen Handlung ein Bahnreisender – Baltus Powenz – in „Adams kleiner, brauner Weinstube“ „kleben“ geblieben, um sich dann unverzüglich als reich tätowierter Bademeister, Fahr- und Gesangslehrer, Erfinder (nicht zuletzt seiner eigenen Vergangenheiten), Konstrukteur eines Automobils, Poet, Musiker und Fabrikant von Scherzartikeln und Feuerwerkskörpern dort niederzulassen und eine Familie zu gründen, immer mit dem Ziel, ihr eines Tages ein eigenes Haus zu erbauen.

Mit seiner „selten liebevollen“ Frau Sabina hat er sieben Söhne und eine Tochter, eine so kopf- wie lautstarke Schar, die von den rechtschaffenen Mösselern kopfschüttelnd die „Powenzbande“ genannt wird und ihnen jeder Schandtat verdächtig ist. Sie stellen der Stadt ein fröhliches Prekariat emsiger Lebenskünstler, sind die „Edlen Wilden“ von nebenan, ein lebendiger Widerspruch zu allen bürgerlichen Normen, arm an allem außer Geist, wenig zimperlich bei der Wahl ihrer Methoden wie bei ihrer Nahrung. Heilig ist ihnen das Leben, die Existenz aber nur Notwendigkeit.

Ihre bacchischen Freuden, freie Liebe und häusliche Gewalt erregen die Rechtschaffenen wie die Selbstgerechten, und so beginnt bald ein Kleinkrieg zwischen ihnen und den Powenzen, dessen formelle Kriegserklärung die Ablehnung eines Bauantrages ist, den Baltus Powenz, gestützt auf einen „kleinen Vorgriff auf die Reserven der Zukunft“ und einen Fundus von 999 über Jahre hinweg gesammelten Backsteinen, bei der Stadtverwaltung einreicht. Dieser Krieg wird in offenen „Knabenschlachten“ auf der Heide vor der Stadt ebenso ausgetragen wie in Guerilla-Operationen, bei denen aus den Beeten des Nachbarn die Gemüsepflänzlinge säuberlich entfernt und durch Unkraut ersetzt werden, zum Lüften aufgehängte Teppiche mit Flöhen und Wanzen infiziert werden, die sich in den Häusern der „Feinen“ ausbreiten, und manchmal mit krimineller Energie. Die Gegenseite schlägt mit Hausdurchsuchungen zurück und ist den flexiblen Powenzen gegenüber relativ erfolglos.

Dieser Krieg wird 1914 durch eine andere Auseinandersetzung unterbrochen. Die Familie Powenz stellt in ihrer Produktion erfolgreich von Scherzartikeln auf vaterländischen Nippes, Kaiserbilder und Kriegsfolklore um. Allerdings müssen bald Frau Sabina, Tochter Lilith und die jüngsten Söhne Jadup und Jubal den Betrieb übernehmen, weil die erwachsenen Männer der Familie zur Armee einrücken müssen. Schnell sammeln sie sich am gleichen Frontabschnitt, wo sie der Erzähler des Romans wieder trifft, der in Mössel zu den „Feinen“ gehört. Pragmatisch ziehen die Powenze aus dem Krieg jeden Vorteil. Sie genießen das Abenteuerliche an ihm und nutzen jede Gelegenheit, Wertvolles zu sammeln.

Bei einer solchen Gelegenheit wird der künstlerische Sohn Violand verwundet und von seinen Verwandten und ihren Freunden, allesamt tapfer aus Trunkenheit, gerettet. Sie nutzen das, um zugleich einen Schatz teuren Rotweins aus den Ruinen des Weinguts „La Ferme Trouchy“ zu bergen. Kurz vor Kriegsende lässt Baltus Powenz dann seine heimische Produktion auf schwarz-rot-goldene und rote Fahnen umstellen, um sich auch kommende politische Auseinandersetzungen nutzbar zu machen.

So tragen alle Powenze zu jenem bescheidenen Vermögen bei, mit dem sie ihr Haus errichten wollen. Tochter Lilith schlägt Kapital aus ihrem sorgsam kultivierten schlechten Ruf, Vater Baltus nutzt seinen Einfallsreichtum, um in den unruhigen Zeiten nach dem Krieg mit Devisen-Spekulationen Geld zu verdienen, der immer müde Sohn Fabian gründet die Kirche des Heiligen Schlafes. Nur Jadup trägt nichts dazu bei, wird er doch bald von der Liebe in Gestalt eines Ballonfahrers nach Berlin entrückt. Seine erdverbundene Familie kritisiert daran vor allem die völlige Uneinträglichkeit.

Es kommt gar dazu, dass die Powenzbande erstmals schuldenfrei dasteht, als der Tod ihres amerikanischen Onkels Melchior und die Vorstellung eines Erbes in Dollar-Millionen sie in der Gunst der Mösseler hoch steigen lässt. Man schenkt ihnen gar das Grundstück, das man ihnen samt der Baugenehmigung einst verweigert hatte. Vater Powenz tauscht es umgehend gegen eines in der Nachbargemeinde ein, wo er endlich das erträumte Haus baut. Das Erbe indes besteht dann zwar wirklich aus Millionen, jedoch im Minusbereich.

Am Ende (das der Erzähler an den Anfang stellt) wird Baltus Powenz, der heiter und angetrunken wie stets spazieren geht, von einem Meteoriten erschlagen, drei Tage nach dem Richtfest seines Hauses, immer noch in der gleichen Jacke, die er bei seiner Ankunft in Mössel getragen hatte. Seine ehrerbietigen Söhne umgeben den Meteoriten sofort mit einem Zaun und nehmen Eintritt für seine Besichtigung.

Kleiner Erdenwurm. Idolino. Squirrel. Gesammelte Schriften, Band 3/7

Ernst-Penzoldt-Ges3-Erdenwurm-idolino-Squirrel250Gesammelte Schriften von Ernst Penzoldt in sieben Bänden. Jubiläumsausgabe zum 100. Geburtstag
von Volker Michels (Herausgeber), Ulla Penzoldt (Herausgeberin), Ernst Penzoldt (Autor)
Gebundene Ausgabe – 31. Mai 1992. Suhrkamp Verlag ISBN 3-518-40461-X
Dritter Band: Kleiner Erdenwurm. Idolino. Squirrel. (Romane)

 

 

 

Inhalt (Klappentexte)

Kleiner Erdenwurm

Über die Geschichte vom Waisenknaben Clemens, einem jüngeren Bruder des „Oliver Twist“, deren Arbeitstitel „Fürchte- nichts“ lautete, schrieb Hermann Hesse: „Die deutsche Literatur hat wieder einen Humoristen, nicht einen Witzemacher, sondern einen richtig deutschen, romantischen mit der lachenden Träne im Wappen… Der „Kleine Erdenwurm“ erzählt etwas spitzbübisch flunkernd, mit leisen Anklängen an Reuters „Schelmuffsky“ die Jugend eines jungen Deutschen, der nicht so recht in die normierte Welt passen will, eines Träumers, der in manchen Zügen einem Selbstbildnis des Verfassers zum Verwechseln gleicht…

Ein liebenswertes, auf eine entzückende Art unzeitgemäßes Buch.
Herrmann Hesse

Idolino

„Auch das nächste Buch „ldolino“ hat Hesse empfohlen: „In der elegisch schönen Erzählung wird eine Art von Apotheose des vollendet schönen Körpers unternommen, aber Körperschönheit ist nun einmal kein vollwertiger Gegenstand der Dichtung, und so wirkt die Schönheit von Penzoldts „Idolino“ auf den Leser durch ihre Ausstrahlung, ihre musische und beschwingende und vertiefende Wirkung auf die Seelen von Idolinos Freunden… Wie die Begegnung mit dem schönen Toten das Leben des Bildhauers ergreift und verändert, wie er Idolinos Leben nachspürend rekonstruiert, das ist der Inhalt der Erzählung.“

Squirrel

Die letzte große Erzählung ist aus Penzoldts (1953 uraufgeführten) Bühnenstück »Squirrel oder Der Ernst des Lebens« hervorgegangen. Squirrel besitzt nichts außer viel Zeit inmitten einer Menschheit, die, „indem sie Zeit sparte, immer weniger Zeit hatte“.

In seinem Nachruf auf Ernst Penzoldt schrieb Thomas Mann darüber: „Ich lasse mir nichts vormachen. ‚Squirrel‘ ist eine poetischere Konzeption als der ganze ‚Krull‘ Alles wurde gut, freundlich, unpolemisch in seinem Munde, auch wenn es aus bitterem Leiden kam, am hoffnungslos Dummen und Gemeinen. Er tat das Gute und redete zum Guten – eine Stimme in der Wüste natürlich; aber die Wüste schien bewohnbarer zu wer- den durch sein gütliches Wort.“

„Squirrel erfüllt eine hohe soziale Aufgabe. Er ist die nutzlose, aber anmutige Blume im Knopfloch der Gesellschaft.“
Manfred Hausmann

„Squirrel“ ist eine poetischere Konzeption als der ganze „Krull“
Thomas Mann

 

Das Niemandskind. Lazarus. Gedichte. Gesammelte Schriften, Band 4/7

Ernst-Penzoldt-Ges4-Niemandskind-Lazarus-Gedichte250

Gesammelte Schriften von Ernst Penzoldt in sieben Bänden. Jubiläumsausgabe zum 100. Geburtstag
von Volker Michels (Herausgeber), Ulla Penzoldt (Herausgeberin), Ernst Penzoldt (Autor)
Gebundene Ausgabe – 31. Mai 1992. Suhrkamp Verlag ISBN 3-518-40464-4
Vierter Band: Das Niemandskind (Romanfragment). Lazarus (Romanfragment). Gedichte.

Inhalt (Klappentext)

Die beiden Romanfragmente „Das Niemandskind“ (begonnen 1943) und der hier erstmals veröffentlichte „Lazarus“ (um 1950) stammen aus dem Nachlass des Autors, gleichfalls die Mehrzahl der hier aufgenommenen Gedichte. Autobiographischer Ausgangspunkt der Geschichte vom „Niemandskind“ war der Ausblick des jungen Ernst Penzoldt aus seinem Kinderzimmer im Erlanger Elternhaus auf einen Kasernenhof. Das Schauspiel der täglich exerzierenden Soldaten weckte schon damals die Befürchtung in ihm: „Das werde ich nie lernen!“ Dieser frühe Kindheitseindruck erscheint ihm 1943, mitten im bereits Zweiten Weltkrieg, als symptomatisch für das mit seiner Jugend beginnende kriegerische Zeitalter. Aus dem unbefangenen Blickwinkel des jungen Agnus, des von einem Feldwebel adoptierten „Niemandskindes“, gelingt es Penzoldt, die Absurditäten des Militarismus auf ähnliche Weise blosszustellen, wie sein Vorgänger Grimmelshausen die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges durch die Wahrnehmungen seines unverbildeten „Simplizius Simplizissimus“ dargestellt hat. Wie das „Niemandskind“ ist auch der junge Harm Todsen, die Hauptfigur der „Lazarus“-Geschichte, ein Waisenkind. Da sein verstorbener Vater Atheist war und aus seiner „Gottlosigkeit fast so etwas wie eine Religion“ gemacht hatte, interessiert sich sein Sohn um so stärker für die biblischen Geschichten, insbesondere das Schicksal des Lazarus und dessen rätselhafte Erweckung von den Toten. Weil er selbst vermutlich nicht mehr lange zu leben hat, beschäftigt ihn bei seinem Aufenthalt auf der Insel Witt nichts so sehr wie die Hoffnung, vielleicht demjenigen zu begegnen, der diese Wunder an ihm selbst zu erneuern vermag. Auf der Insel hat er Erlebnisse, die diese Erwartung bestätigen, dazu ein Naturschauspiel von elementarer Einprägsamkeit. Ernst Penzoldt selbst hat mehrere Sommer auf Sylt (=Witt) verbracht und seine Eindrücke von dieser Welt aus Licht, Sand und Wind immer wieder beschrieben. Selten aber vermochte er sie so eindrucksvoll zu vergegenwärtigen wie in diesem erstaunlichen Romanfragment. Eine Entdeckung sind auch Penzoldts Gedichte. Fast alle verdanken ihre Entstehung der Liebe, deren Glück und Schwermut sie auf unterschiedlichste Weise zum Erklingen bringen. Diese Lyrik ist so zeitlos wie ihre Thematik, auch wenn sie erst heute ein breiteres Lesepublikum erreicht.

Diese beiden Stücke haben die besonderen Merkmale der Penzoldtschen Muse: das freischwebend aus der Wirklichkeit, dem Banalen Enthobene, das dennoch einen schonungslosen Schuss Realität aufweist. Er ist witzig, doch ohne Ätze. Namentlich „Das Niemandskind“ liefert eine köstliche Satire auf das Soldatentum, die das Wunder vollbringt, warmherzig und  versöhnend zu sein und dennoch voll glühenden Zorns gegen die Erfindung des Militärs.

Martin Beheim-Schwarzbach

Die Erzählungen. Gesammelte Schriften, Band 5/7

Ernst-Penzoldt-Ges5-Erzaehlungen250

Gesammelte Schriften von Ernst Penzoldt in sieben Bänden. Jubiläumsausgabe zum 100. Geburtstag
von Volker Michels (Herausgeber), Ulla Penzoldt (Herausgeber), Ernst Penzoldt (Autor)
Gebundene Ausgabe – 31. Mai 1992. Suhrkamp Verlag ISBN 3-518-40465-2
Fünfter Band: Die Erzählungen.

Inhalt

Der vorliegende Band enthält Ernst Penzoldts wichtigste Erzählungen aus den Jahren 1925 bis 1950; einige davon erscheinen hier erstmals in Buchform.

Inhaltsverzeichnis

Tommaso Cavalieri – Etienne und Luise – Die portugiesische Schlacht – Der Narrenball – Das Stilleben – Die Liebende – Süße Bitternis – Korporal Mombour – Das goldene Schlüsselchen – Mit Kindesaugen – Die Sense – Floris – Olifant – Der Delphin – Die Perle – Schmerzenstag – Der Jugendfreund

 

Mit eigenen Augen. Autobiographisches. Gesammelte Schriften, Band 6/7

Ernst-Penzoldt-Ges6-eignen-Augen-Autobiographisches250

Gesammelte Schriften von Ernst Penzoldt in sieben Bänden. Jubiläumsausgabe zum 100. Geburtstag
von Volker Michels (Herausgeber), Ulla Penzoldt (Herausgeberin), Ernst Penzoldt (Autor)
Gebundene Ausgabe – 31. Mai 1992 Suhrkamp Verlag ISBN 3-518-40466-0
Sechster Band: Mit eigenen Augen. Autobiographische Schriften: Der dankbare Patient. Zugänge. Liebesbriefe

Inhaltsverzeichnis

Die Kunst, das Leben zu lieben. Heimat. Requisiten der Kindheit. Eine Ballade von Schiller. Bildhauer oder Schriftsteller. Künstlerisches Schisma. Selbstbildnis. Fritz Fliege ernährt seinen Autor. Nachruf auf ein Haus. Ich. Das Nadelöhr. Magie um meinen Film. Rückblick. Der Herr Verfasser der Powenzbande. Der dankbare Patient. Rekonvaleszenz. Der Patientenautomat. Zugänge. Liebe Eva. Betrachtung über die Augen. Sand. Antlitz und Antwort. Eine Vogelfeder. Schwarz auf Weiß. Vom Entzücken. Die schöne Gärtnerin. Sinnbild der Sehnsucht. Lufteis. Vom Träumen. Brief vom Mond. Das Würmchen. Sonnenuntergang. Musik der Insel. Fromme Tierkunde. Epistel über das Briefeschreiben.

 Zum Inhalt (Klappentext)

Alle Texte dieses Bandes sind autobiographischer Natur. Ernst Penzoldt berichtet darin über seine Herkunft, über die Eindrücke und Einflüsse, die ihn geprägt und seinen künstlerischen Werdegang zunächst als Bildhauer und Maler beeinflusst haben, bis er sich nach dem Erlebnis des Ersten Weltkrieges schließlich der Schriftstellerei zuwandte, die er als seine ››Kriegsverletzung« bezeichnet hat. In beiden Kriegen engagierte sich der Sohn eines Erlanger Arztes als Sanitäter. Und etwas Therapeutisches haben auch diese Dichtungen, auf die wie ein Motto seine Frage zutrifft: „Ist es nicht die vornehmste Pflicht des Künstlers und Schriftstellers wiedergutzumachen, wenn irgendwo auf Erden ein Unrecht geschieht?“ Ob nun in seinem vielgelesenen Brevier über die Kunst, krank zu sein, das 1937 unter dem Titel „Der dankbare Patient“ erschien, oder in seinem wohl bedeutsamsten Werk „Zugänge“ immer ist dieser Dichter ein Anwalt der Leidenden und Betroffenen, deren Los zu lindern und deren Schicksal ins Blickfeld zu rücken sein wichtigstes Anliegen ist. In dem 1941 entstandenen, doch erst sechs Jahre später veröffentlichten drastischen Erlebnisbericht „Zugänge“, worin Penzoldt seine Erfahrungen als Operationsgehilfe und Krankenpfleger in einem polnischen Lazarett für Kriegsverwundete schildert, wird nichts beschönigt. Hier zeigt ein Dichter, dessen Darstellungsvermögen sonst nicht auf Sensationen angewiesen ist, mit entlarvender Genauigkeit das Verhalten von Menschen in Extremsituationen. Dem Leid und der Sinnlosigkeit aber setzt er die Frage entgegen: „Was Würde aus der Welt werden, wenn es nicht immer wieder ein paar Dumme gäbe, die das Gute um seiner selbst willen tun, blindlings gewissermaßen?“ Mit zauberhaften Betrachtungen über alltäglichste Beobachtungen, die Penzoldt in die Form von Liebesbriefen gekleidet hat, klingt dieser Band aus. Sie zeigen im Unscheinbaren das Wesentliche und das Bestreben aller Dichtung, die Kluft zwischen Schönheit und Güte, zwischen dem Ethischen und dem Ästhetischen aufzuheben.

Meisterliche Prosa, die das Einfache gegen das Komplizierte, das Stille gegen das Aufgebauschte zur Geltung bringt.
Günther Rühle

Wir werden ihn noch einmal von vorne lesen müssen. Und das Theater und das Fernsehen sollten ihn öfter und richtiger spielen. Es ist ein Erlebnis, Ernst Penzoldt als Freund, als sanften Pädagogen und Enthusiasten des Schönen als Gast bei sich zu haben.
Hans Bender

Ich glaube, würde Penzoldt bei uns mehr gelesen, wir alle wären besser, weil wir gütiger, weil wir humorvoller, weil wir menschlicher wären.
Friedrich Luft

 

Gleichnis der Welt. Betrachtungen. Gesammelte Schriften, Band 7/7

Ernst-Penzoldt-Ges7-GleichnisWelt-Betrachtungen250

Gesammelte Schriften in sieben Bänden von Ernst Penzoldt. Jubiläumsausgabe zum 100. Geburtstag
von Volker Michels (Herausgeber), Ulla Penzoldt (Herausgeberin), Ernst Penzoldt (Autor)
Gebundene Ausgabe – 31. Mai 1992. Suhrkamp Verlag ISBN 3-518-40467-9
Siebter Band: Gleichnis der Welt. Betrachtungen über Natur, Kunst, Politik, Literatur, Reisen, Menschen und Dinge

Inhalt

Der letzte Band der Jubiläumsausgabe zeigt Ernst Penzoldt als einen Meister der kleinen Form und macht das ganze Spektrum der Themen sichtbar, die ihn beschäftigt und produktiv gemacht haben. In fast allen diesen Schilderungen von Denkwürdigkeiten in der Natur, Malerei, Politik und Literatur, über Theater, Reisen, »beseelte Gegenstände«, Menschen und deren Eigenschaften ist er den Gesetzen des Schönen und Erstrebenswerten auf der Spur. Weitaus die meisten Texte der vorliegenden Edition sind bisher noch nie in Buchform erschienen und ermöglichen durch ihre Zusammenfassung und thematische Ordnung einen neuen Zugang zu diesem liebenswerten Autor und seinem so konstruktiven wie zukunftsorientierten Weltbild.

Inhaltsverzeichnis

Natur und Kreatur
Freundschaft mit Pflanzen / Die Luft / Das Tier im Wandel menschlicher Betrachtung / Gartenerde / Verjüngung / Schmetterling im Schnee / Das Hermelin / Schnee / Die Hausspinne / Die Wasserblase / Regen / Die Glut / Tag der Rosen / Der Abgrund / Die Buche / Katharina die Schöne / Ansichtskarte aus Kämpen / Von den Muscheln / Masse Meer / Igelgedanken / Morphologie des Amorphen / Es sind bereits fünf / Sturm / Die Herbstzeitlose / Frosch-Perspektiven

Bildende Kunst
Der Malerpoet (Carl Spitzweg) / Die Sprache der Dinge bei Pieter Bruegel / Das kleine Mädchen von Salonae / Das hausgemachte Bilderbuch / Bildnis und Persönlichkeit / Der Zeichner Karl Arnold / Die Bürger von Calais / Die schönste Zeichnung der Welt (Dürers Mutter) / Das Antlitz des Menschen / Zu einer Zeichnung von Barlach / Th. Th. Heine / Das Gesicht (Käthe Kollwitz) / Götter und Helden (Honore Daumier) / Zu einem Aquarell von Paul Klee / Aus einem Brief über Franz Marc / Menschengesichter, Menschenhände / Schwimmender Fisch / Der Torso / Vom Wunderkind zum Virtuosen (Gustave Dore)

Die Gewissensfrage – Betrachtungen zur Politik
Warum es keinen Krieg geben kann / »Akademische Freiheit«. Oder: Vorschlag zur Güte an die Helden der Vorzeit / »… und behaupte das Gegenteil« / Ein abschließendes Wort »an die Helden der Vorzeit« / Die Mitschuldigen / Die Gewissensfrage / Wenn aber doch – was dann? / Die Macht des Unpersönlichen / Ein Vorschlag zur Güte Zu den Verhandlungen – über die Wiederbewaffnung Deutschlands / Politik aus letzter Hand / Die Verständigung und der einzelne Glückliches Land ohne Orden / Nachruf für Jedermann / Man kann sich doch manchmal recht irren

Schriften zur Literatur
Carlos / Liber est animal / Goethe und der Dilettantismus / Historisch! Christian Morgenstern / Das Fettnäpfchen (Kleiner Beitrag zur Ästhetik des Buches) / Der große dunkle Wald / Schwärmerei / Schriftsteller und Filmsteller / Der Königssohn (Shakespeares Hamlet) / Gute Menschen (Thornton Wilder) / Ein Dichter (Rudolf Alexander Schröder) / Das Sprachgewissen schärfen / Haben wir eine Kritik? / Warum sie schweigen / Freude an Shakespeare / Glück und Geheimnis des ersten Satzes / Über das Aufsagen von Gedichten / Reise mit Thomas Mann / Von Reportern gevierteilt / Gedicht und Geschrift / Zu einer Goethe-Ausgabe / Ahnungsloser Filmvater / Ansprache vor den Bibliophilen in Lieb- und Wertheim / Liebe zu Davy / Die sechs Sinne des Charles Dickens / Menschen, die man liebt, altern nicht (Hermann Hesse zum 75. Geburtstag) / Magie der Namen / Theater-Erfahrungen / Begegnung mit Mombour / Der Schriftsteller Öffentliche Warnung! / Welt ohne Buch / Umgang mit Büchern

Unterwegs – Orte und Reisen
München, von Norden gesehen / Die Wahlmünchnerin / Gestalten des Reiseverkehrs / Romantische Ecke / Die Ruinen von Heidelberg / Das weiße Schiff / Lob der Eisenbahn (Bei einer Reise nach Freiburg) / Bitte nicht stören! / Frühstück im Hotel / In einem Zug diktiert / In der Luft geschrieben / Ubi bene ibi patria (Zu Gast in Frankreich)

Gleichnis der Welt – Von Menschen und Dingen
Schülerverzeichnis / Zirkus – ein Gleichnis der Welt / Frau Engel / Sein Museum / Über den Humor / Schönes Geld / Puppen / Das Gerücht / Von der Natur des Lächelns / Der alte Hut / Ein Wort über den kranken Soldaten / Knigge im Krieg / Der Unsoldat / Phantasie / Der beseelte Gegenstand / Der Kapellmeister / Das geräuschvollste Lebewesen / Hokus-Pokus / Tempel aus Elfenbein im Rosenhag / Neujahrsbetrachtung / Der Beidermensch / Über die Milbe / Es hängt an einem Laden (Marionetten) / Der fatale Knick / Schlüsselroman / Meine unmaßgebliche Meinung / Silvester-Epistel / Mein Steckenpferd: Die Kelten / Die Kunst, Weihnachten richtig zu feiern / Wie sie es nur machen? / Die Kunst, sich feiern zu lassen / Die holde Kunst des Zuhörens / Über die Häßlichkeit der Automobile

Quellenverzeichnis / Inhalt der Jubiläumsausgabe

 

Die schönsten Erzählungen. Band 1-5

Die scErnst-Penzoldt-schoenste-Erzaehlungen-5Bdhönsten Erzählungen von Ernst Penzoldt. Geschenkausgabe in fünf Bänden in Kassette
Erschienen: 06.04.1981. Suhrkamp Verlag ISBN: 978-3-518-03823-9
Pappband, 1833 Seiten

Inhaltsverzeichnis

Erster Band
Der geflügelte Knabe / Christiane und vier / Der Zwerg / Kleiner Erdenwurm / Der Irrgarten
Zweiter Band
Tommaso Cavalieri / Der arme Chatterton / Die portugalesische Schlacht / Mit Kindesaugen
Dritter Band
Idolino / Süße Bitternis / Korporal Mombour / Zugänge / Die Sense / Olifant / Der Delphin
Vierter Band
Etienne und Luise / Die Powenzbande / Die Perle / Squirrel
Fünfter Band
Der dankbare Patient / Kurzprosa

»Ein Geist zart schwebender Leichtigkeit und des romantischen Spottes, eingeschlossen das Erbarmen mit den Beleidigten, Verstoßenen und Darbenden, den Opfern einer verhärteten Gesellschaft – eine Sozialkritik des Herzens also, die unüberhörbar mitklang in all seiner Produktion, ohne ihrer poetischen Unschuld irgend etwas anzuhaben, ihre Leichtigkeit, ihre spielende Scherzhaftigkeit durch irgendwelche Schärfe zerstören zu können.« Thomas Mann