Ernst Penzoldt Denkmal, Erlangen

Adriane Brendel (Enkelin EP), Johannes Wilkes (Verein „Geschichte für alle“), Ulla Penzoldt (Tochter EP), Thomas, Hannah (Ur-Ur-Enkelin) und Sarah (Ur-Enkelin von EP) Wiesneth.

Erlangen, Sonntag, 26. Oktober 2008

Nun hat er doch noch ein Denkmal bekommen, der Ernst Penzoldt.
Eine schöne Edelstahlfigur nach einem seiner Scherenschnitte ist es geworden .
Sein Geburtshaus in der Güterhallenstraße 12 steht nicht mehr, es musste der
Bahnunterführung weichen. Aber vom Standort des Denkmals kann man hinüberschauen,
es ist gleich nebenan.
Dass es die Güterhallenstraße 12 war, wusste die Tochter von Ernst Penzoldt bei der
Eröffnungsfeier zu erzählen. „Seinem Vater, dem Erlanger Medizinprofessor Franz Penzoldt,
war das Haus irgendwann nicht mehr gut genug gewesen und er ist dann ins Erlanger
Professorenviertel gezogen“, erzählte sie weiter. Aber ihr Vater Ernst hat das Haus
sehr geliebt und einen Stein seines Geburtshauses zeitlebens aufbewahrt.
Den Stein hatte sie zur Feier eigens mitgebracht.

Vielen Dank, KDE,  für die Fotos und die Dokumentation.

 

 

 

 

Ernst-Penzoldt-Denkmal-Erlangen

 

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Im Vorfeld gab es erst einmal Hürden zu nehmen in Mössel… äh Erlangen.
Veröffentlichung auf nordbayern.de:

Der Stein des Anstoßes

Ein Denkmal soll den Dichter Ernst Penzoldt ehren – 09.04.2008

Eine Stahl-Skulptur soll schon bald an der Güterhallenstraße an den 1955 verstorbenen Schriftsteller, Maler und Bildhauer Ernst Penzoldt erinnern.

 «Vor einigen Tagen bekam ich einen Zeitungsausschnitt zugesandt, in dem berichtet war, dass das Haus . . . der Spitzhacke verfallen sei und abgebrochen werde. Der Ausschnitt enthielt nichts anderes als die Todesanzeige des Hauses meiner Kindheit.»
Ernst Penzoldt

Güterhallenstrasse Erlangen (c)  Bernd Böhner

Güterhallenstrasse Erlangen (c) Bernd Böhner Vor etlichen Jahrzehnten stand hier das Geburtshaus des Dichters Ernst Penzoldt («Die Powenzbande»): Hier – oder auf der gegenüberliegenden Seite der Güterhallenstraße – soll schon bald ein Denkmal errichtet werden.

Ernst Penzoldt, der 1892 in der Hugenottenstadt geboren wurde und in den 20er Jahren in München zu einem viel gelesenen Autor aufstieg, beließ es aber nicht bei der Trauer um sein Geburtshaus an der heutigen Bahnunterführung Güterhallenstraße. Er stieg in den Zug, fuhr nach Erlangen und nahm sich dort einen Stein als Andenken an sein Geburtshaus mit nach München. Dieses Souvenir ist nun quasi der «Stein des Anstoßes» für ein Penzoldt-Denkmal, über deren Aufstellung heute ab 16 Uhr im Rathaus der Kultur- und Freizeitausschuss auf Antrag der CSU diskutieren wird. Denn dieser handliche Stein soll Blickfang eines neuen Denkmals sein. Angeregt durch den auch als Autor tätigen Kinder- und Jugendpsychologen Johannes Wilkes hat der Verein «Geschichte für Alle» – angeregt durch ein Penzoldt-Scherenschnitt-Selbstporträt – das Konzept für eine Stahlskulptur ausgearbeitet. Auch die Finanzierung dieser rund zwei Meter hohen Arbeit ist bereits gesichert. Nun geht es lediglich noch darum, die Genehmigung der Stadt für die Aufstellung zu erhalten.

Der Stein, den Penzoldt in Sütterlin mit der Aufschrift «Stein vom alten Haus Güterhallenstraße 12» versehen hat, wurde Johannes Wilkes bereits im November von Ulla Penzoldt, der Tochter des 1955 verstorbenen Dichters, übergeben.

Johannes Wilkes: «Ich war schon immer darüber verwundert, dass Erlangens prominentester Literat bislang nicht mit einem Denkmal geehrt wird. Das wollen wir nun ändern.» Wenn die Genehmigung erteilt worden ist, wird das Erlanger Hightech-Unternehmen «Erlas» bis zum Herbst die Stahlskulptur anfertigen. «Diese Firma hat ein Verfahren, dass die Umrisse von Penzoldt per Laser wie durch Butter in den Stahl schneiden wird», schwärmt Wilkes. smö